
Regierungsbezirk Mittelfranken
Nürnberg (Stadt)
Nürnberg
E-5-64-000-22 Ensemble Ortskern Großgründlach. Das Ensemble umfasst den Ortskern
Großgründlach mit der Großgründlacher Hauptstraße zwischen dem Mühlbach im Süden
und dem Schloss im Norden. Der als Gründlach erstmals 1021 in einer Urkunde Kaiser
Heinrich II. erwähnte Ort zeigt im Grundriss noch deutlich die bauliche Erweiterung des
13./14. Jh.; damals wurde der südliche engere Teil der Hauptstraße als platzartige
Straßenerweiterung nach Norden fortgesetzt. Die Erweiterung reicht bis zum Schloss, an
dessen Stelle Ende des 12. Jh. die Herren von Gründlach eine neue Burg hatten errichten
lassen. Die charakteristische Randlage der Burg bzw. des Schlosses ist bis heute
ungestört. Die Verleihung des Stadtrechts 1328 hinterließ keine städtebaulichen Spuren
im Ortsbild. Schloss und Kirche stehen im Norden, am höchsten Punkt des Ortes; das
Schloss in seinem heutigen Erscheinungsbild ist eine Ende des 17. Jahrhunderts errichtete
barocke Vierflügelanlage. Vom zugehörigen Park führt eine (2004 neu gepflanzte) Allee
nach Westen zum ehem. Irrgarten; sie wurde angelegt, nachdem das Schloss 1766 in das
Eigentum von Johann Sigmund Haller von Hallerstein übergegangen war. Neben dem
Schloss liegt die aus der Burgkapelle hervorgegangene Pfarrkirche St. Lorenz, auch sie
erfuhr Ende des 17. Jh. ihre heutige Ausprägung. Zusammen mit dem ehem. Rathaus und
dem Schulgebäude bildet sie den Blickpunkt und die Begrenzung der Großgründlacher
Hauptstraße im Norden. Die Konzentration öffentlicher Bauten in diesem Bereich wird
ergänzt durch einen stattlichen, 1776 als reicher Sandsteinquaderbau errichteten Gasthof
mit Nebengebäuden und Toren des frühen 19. Jh. Der platzartige Straßenzug wird im
Süden optisch a/jointfilesconvert/493219/bgeschlossen durch das ehem. Baderhaus. Dieser auch sozialgeschichtlich
bedeutsame Fachwerkbau des 17. Jh. ist aufgrund seiner markanten Lage von hoher
ortsbildprägender Bedeutung. Die überwiegend nicht mehr bewirtschafteten Bauernhäuser
im älteren Südteil des Straßenzugs zeigen nur noch selten ihre ursprüngliche
Erdgeschossigkeit, zumeist sind sie aufgestockt und modern überformt; weitgehend
erhalten blieb ihre charakteristische Giebelstellung zur Straße. Am Westrand der Siedlung
grenzen die teilweise mit Sandsteinquadermauern eingefassten historischen
Streuobstwiesen das Dorf gegen die umliegenden Felder ab.
E-5-64-000-17 Ensemble Weidenmühle. Die Weidenmühle, 1234 erstmals genannt, kam 1431 in den
Besitz der Stadt Nürnberg. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. gehörte die Weidenmühle
zu den Steuerdistrikten Gostenhof und Sündersbühl, die 1818 Landgemeinden wurden
und 1825 mit dem sog. "Burgfrieden" wieder an Nürnberg kamen.
Mit der Weidenmühle hat sich ein altstadtnahes Mühlenensemble erhalten, in dem
Fachwerkbauten der 2.Hälfte des 16. Jh. die wirkungsvollste historische Bausubstanz
darstellen und so auch die alte Zugehörigkeit zur Reichsstadt Nürnberg vergegenwärtigen.
Das geschlossene Platzbild und die Pegnitzufersicht wird jedoch auch von
Mansarddachbauten des 18. Jh. bestimmt.
Die südliche historisierende Bebauung der Zeit um 1895-1900 schafft eine Begrenzung
gegen die neu bebaute Deutschherrenwiese.
Hinzugezogen wird die erneuerte Brücke über die Pegnitz als historische Erinnerung der
Verbindung der Mühlen zu beiden Seiten des Flusses wie die Gründerzeithäuser,
Großweidenmühlstraße 1 und 2, als nördliche Brückenkopfbebauung.
Stand 09.05.2015© Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Seite 28
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