
Regierungsbezirk Mittelfranken
Nürnberg (Stadt)
Nürnberg
1907, die innerhalb eines befestigten Friedhofs auf dem Kirchenberg über er Pegnitz
gelegen ist, bildet das geschichtliche und städtebauliche Zentrum der Anlage. In der Nähe
der Pfarrkirche sind mehrere Herrensitze erhalten. Zunächst schließt östlich sich ein
Schlosshof mit dem ehem. Hallerschloss und dem Imhoff`schen Bau an, Bauten des 15.
bis 17. Jh. Weiter südlich folgt sogleich das Schlossareal des sog. Cnopf`schen Schlosses,
ein von einem Park umgebener Herrensitz des 17. Jh. Auch das weiter östlich gelegene
Schmausenschloss ist ein Bau des 17. Jh., dessen großer Park noch weitgehend erhalten
ist und sich bis zur Ecke Waldstraße/Laufamholzstraße erstreckt. Hier steht noch der
ehem. zugehörige barocke Gartenpavillon.
Zu Füßen des Kirchenberges findet sich am Ufer der Pegnitz die ehem. Satzingermühle,
ein im Kern aus der Zeit um 1600 stammender stattlicher Satteldachbau; dahinter ein
ehem. Baderhaus, ein Fachwerkhaus des 17. Jh. Da wo die zu den Herrensitzen führende
Ziegenstraße abzweigt, bildet die Laufamholzstraße den Südrand des Ensembles mit
einem geschickt an die Umgebung angepassten Bau von 1913, der Reste von 1663
beinhaltet, und dem ehem. Gasthaus zum Roten Ochsen, einem Satteldachhaus des 17. Jh.
Vom Pegnitzufer her gesehen ergibt sich ein eindrucksvolles Ortsbild mit dem Kirchberg
und daran anschließenden Bebauung der Mögeldorfer Hauptstraße über dem
Pegnitzhochufer, das gleichfalls durch einen ehem. Herrensitz, das Baderschlösschen,
beherrscht wird.
E-5-64-000-12 Ensemble Gärten hinter der Veste. Das Ensemble ist ein Teil des nördlich an die
Stadtmauer grenzenden Gebietes, in dem bis zum frühen 19. Jh. zur sog. Gartenanwesen
zu finden waren. Es wurde in den ersten Jahren der bayerischen Zeit ein eigener
Steuerdistrikt und 1818 Ruralgemeinde, die aber schon 1824/25 als Teil des Burgfriedens
endgültig zur Stadt kam.
Das Ensemble umfasst das größte zusammenhängend erhaltene Stadterweiterungsgebiet,
das nördlich der (mittleren) Pirckheimerstraße zu Anfang des 20. Jh. ausgebaut wurde.
Die Pirckheimerstraße, die die vorher bereits bestehende Basis des Viertels bildet, ist die
im 19. Jh. durchgeführte nördliche Tangentialstraße der Altstadt und Gegenstück der
Landwehrstraße im Süden. Ihr Verlauf macht bis heute noch anschaulich, dass
Stadtplanung mit Baulinienplänen nicht ohne Hindernisse möglich war; die seit den
Siebziger Jahren geplante Verbindung der Straße konnte erst 1898 a/jointfilesconvert/493219/bgeschlossen werden.
Einzelne Grundstückseigentümer konnten regelmäßige Planungen verhindern, einzelne
Unternehmer konnten aber auch geschlossene Straßenbebauungen durchsetzen. Von dem
Viertel gibt es zwar einen Zugang zur Altstadt über das Maxtor, aber auch hier konnte die
konsequente Planung des gründerzeitlichen Städtebaus mit einem Burgbergtunnel eine
direkte, verbesserte Verbindung herzustellen bezeichnenderweise nicht geschaffen
werden. Die Planung wurde solange von Eigentümerwiderständen verzögert, bis eine
derartige Lösung sowieso schon aus städtebaulichen und denkmalpflegerischen
Gesichtspunkten nicht mehr wünschenswert war.
Das Stadtviertel lässt den Versuch einer rastermäßig angelegten Straßenplanung erkennen
mit rechtwinklig von der Pirckheimerstraße abzweigenden Nebenstraßen. Doch verweisen
auch hier die Unregelmäßigkeiten darauf, dass die regelmäßige Baulinienplanung wegen
historischer Vorgegebenheit nicht ohne weiteres durchsetzbar waren und dass im 1.
Jahrzehnt des 20. Jh. solche Unregelmäßigkeiten als gestalterische Motive bereits
Anerkennung gefunden hatten. Da aufgrund der stadtplanerisch-stadtgeschichtlichen
Stand 09.05.2015© Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Seite 24
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