
Regierungsbezirk Mittelfranken
Nürnberg (Stadt)
Nürnberg
Laufamholz" ist aus einer Mühle entstanden und 1808/18 zu Laufamholz gekommen. Aus
dieser seit dem 13. Jh. überlieferten Mühle entwickelten sich im 16./17. Jh. eine
Schleifmühle bzw. ein Messinghammer. Die Anlage erhielt ihre prägenden Bauten nach
den Zerstörungen im 2. Markgrafenkrieg und denen des Dreißigjährigen Krieges. Trotz
der neuen Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges hat die Anlage bis heute ihren im 17.
/18. Jh. entstandenen Charakter als befestigte Industriesiedlung in hoher Geschlossenheit
bewahrt.
An der Südseite finden sich die Reste des Herrenhauses von 1640 sowie des Wirtshauses
von 1687. Bei den eingeschossigen an das Wirtshaus anschließenden Sandsteinbauten wie
auch den zumeist zweigeschossigen Bauten an der Nordseite des Platzes handelt es ich
um Arbeiter-Wohnbauten des 17. bis 18. Jh. Dass diese als Platzraum von Alt-
Nürnberger- Charakter erlebbare Anlage ein eigenes "Dorf" und kommunales Zentrum
war, verdeutlicht auch das sog. Uhrenhaus, ein ehem. zweigeschossiges Arbeiterhaus mit
Ladegaube und Uhrtürmchen mit Uhr und das ehem. Schulhaus.
In der Platzmitte steht auf einem Stufenpodest ein Obelisk eingezäunt von vier
Granitpfeilern mit Ketten. Der Obelisk befand sich ursprünglich im Volckamerschen
Garten in Gostenhof und wurde, versehen mit einer gusseisernen Plakette "in dankbarer
Kinderliebe für Georg Christoph Forster" 1861 hier neu errichtet. Der Obelisk, der
Denkmal der alten Nürnberger Familie und zugleich der Industriegeschichte Nürnbergs
ist, gibt dem Platz, Dorf und Hammerwerk einen imposanten Mittelpunkt von hoher
städtebaulicher Bedeutung.
Zu der südseitigen Bebauung hinter dem Herrenhaus gehört der Gartenbereich mit
Ummauerung als Teil der Anlage.
E-5-64-000-18 Ensemble Kleinwohnungsanlage St. Johannis. Die Kleinwohnungsanlage St. Johannis
umfasst die Wohnbauten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt
Nürnberg, die 1925/27 vom städtischen Baurat Konrad Sorg im Stadtteil St. Johannis
errichtet worden sind. Es handelt sich hier um eine rein gemeindliche Unternehmung mit
dem Ziel für alle Bevölkerungsschichten (jedoch überwiegend kleine) Mietswohnungen
herzustellen.
Das Ensemble, das nicht auf den gesamten Bereich des ursprünglichen Bebauungsplanes
von Konrad Sorg ausgedehnt werden kann, umfasst drei Hauptkomplexe. Als erstes ist
der trapezförmige in sich geschlossene Hauskomplex mit Ladengeschäften zwischen
Johannisstraße und Wilhelm-Marx-Straße zu nennen, der wie alle durch sparsamen
skulpturalen Dekor bei den Hauseingängen belebt ist. Gegenüber auf abschüssigem
Gelände zwischen Wilhelm-Marx-Straße und Krugstraße entwickelt sich ein leicht
expressionistisch gestalteter Hauskomplex. Diese sehr ausgedehnte zumeist
dreigeschossige Miethausanlage gruppiert sich alternierend in drei mit Durchgängen
durchlässig gemachte engere Straßenhöfe und drei weite, nach Süden geöffnete
Gartenhöfe. Obwohl nicht alle ursprünglichen Gestaltungsmomente erhalten sind,
ergänzen die Wiederaufbauten die ursprüngliche Einheit. Jenseits der Krugstraße finden
sich dann weniger ausgeprägte blockumschließende Wohnungsanlagen, allerdings
besitzen auch diese das für alle großen Wohnungsanlagen und Siedlungen so wichtige
straßenüberspannende, akzentsetzende und straßenraumbildende Tormotiv.
Stand 09.05.2015© Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Seite 21
Comentarios a estos manuales